Elbe-Weser Radio

Elbe-Weser Radio bediente in den letzten Jahren bis zur Abschaltung nur UKW-Sprechwege und den internationalen Seenot- und Anrufkanal 16 (156,8 MHz). Um allerdings die Nordsee (Deutsche Bucht) bis an Dänemark heran mit UKW zu versorgen, wurden noch folgende Stationen von Elbe-Weser Radio aus fernbedient betrieben:

• Bremen Radio
• Hamburg Radio
• Eiderstedt Radio
• Helgoland Radio
• Nordfriesland Radio (auf der Insel Sylt)

Bei jeder der abgesetzt betriebenen Stationen wurde auch der Kanal 16 fernbedient beobachtet.

Geschichtlicher Rückblick von Elbe-Weser Radio

Die Küstenfunkstelle Elbe-Weser Radio hatte sich aus der im Jahre 1904 auf der “Alten Liebe” in Cuxhaven errichteten Marinefunkenstation Cuxhaven entwickelt. Sie diente zunächst zur rein militärischen Zwecken, vermittelte jedoch ab 1906 auch Telegramme privaten Charakters für die damalige Reichspostverwaltung. Vom Jahr 1910 an waren neben den Marineangehörigen auch Beamte der Reichspostverwaltung bei dieser Funkstelle tätig.

Am 01. April 1912 wurde die Marinefunkstelle Cuxhaven von der Reichspostverwaltung übernommen und seitdem als Küstenfunkstelle im öffentlichen Seefunkdienst betrieben. Als im Jahre 1926 die Marineverwaltung das Gebäude auf der Alten Liebe übernahm, wurde die Küstenfunkstelle zunächst in das Gebäude des Potamtes Cuxhaven und späger (1930) nach Berensch - Empfangsfunkstelle - und Sahlenburg - Sendefunkstelle - verlegt. Die Empfangsfunkstelle und Betriebszentrale Berensch musste nach dem 2. Weltkrieg geräumt werden. Der Betrieb wurde zunächst von einem Gebäude im Minensuchhafen und danach bis März 1961 von Altenwalde aus weitergeführt. Die Aufgaben der Küstenfunkstelle Elbe-Weser Radio im Telegraphie-Funkverkehr auf Mittelwellen und im Sprechfunkverkehr auf Grenzwelle wurden 1958 im Zuge der Rationalisierung des Küstenfunkdienstes der Küstenfunkstelle Norddeich Radio übertragen, der UKW-Sprechseefunkdienst verblieb bei Elbe-Weser Radio.

Die Betriebszentrale Elbe-Weser Radio, von der die angschlossenen UKW-Küstenfunkstellen Nordfriesland-, Eiderstedt-, Helgoland-, Bremen- und Hamburg Radio fernbedient betrieben wurden, befanden sich auf der Holter Höhe, der höchsten Erhebung in der Nähe Cuxhavens. Hier steht auch der 104 m hohe Mast, an dem die UKW-Antennen montiert waren. Elbe-Weser Radio versah neben der Wahrnehmung des Peilfunkdienstes (ein Teil des Peilfunknetzes Nordsee) den Sprechseefunkdienst auf UKW mit Schiffen an der Nordseeküste bis in die Häfen um den westlichen Teil des Nord-Ostsee-Kanals.