Feuerschiff  “ B o r k u m r i f f “              

Baujahr

1956

Vermessung

883 t

Länge ü.a.

53,70 m

Breite a. Sp.

9,00 m

Tiefgang

4,40 m

Antrieb

4 luftgekühlte Klöckner-Humbold-Deutz-Dieselmotoren  von je 100 PS, Typ SA 8/1614, verbunden mit Kettengetrieben und Kupplungen über ein Wende-Untersetzungsgetriebe, die auf den Propeller oder verschiedenen Stromerzeugern wirken können.

Schraube

1 mit Kortdüse

Ruderanlage

Pleuger-Aktivruder

Geschwindigkeit

ca. 9,5 Sm/h

Besatzungsstärke

2 mal 15 Mann, die sich im Wechsel alle 14 Tage ablösen

Leuchtfeuer

Höhe des Feuers über Wasser = 20,4 m,
Gürtelleuchte mit einer elektr. Glühlampe 1500 W / 100 V
Tragweite: 17,7 Sm, kardanisch aufgehängt
Kennung: Ubr. (3) - 15 sec

Luftschallsender

Morsebuchstaben BF, Lautstärke  120 Phon

Funkfeuer

Frequenz = 308 kHz, Telefunken  80 W Funkfeuersender
Reichweite 50 Sm

Radarantwortbake

(Racon) SW 300 Typ 3

Navigationshilfen

Radargerät Decca RM 1229,
Grenzwellen-Funkanlage,
Decca-Navigationsanlage,
Mittelwellen Sende- Empfangsanlage,
autm. Alarmzeichengeber,
Funkpeilgerät,
UKW-28-Kanal-Sprechanlage und
UKW-Betriebsfunk

ehemalige
Aufgaben

Das Feuerschiff “Borkumriff” befand sich auf der
Position 53°47’30” Nord, 6°22’08” Ost
und bezeichnete hier den Kreuzungspunkt des Verkehrstrennungs- gebietes Terschelling-Deutsche Bucht mit dem Verbindungsweg vom Verkehrstrennungsgebiet Feuerschiff Deutsche Bucht West-Ansteuerung.
Als schwimmendes Schiffahrtszeichen diente das Feuerschiff sowohl als Ansteuerung für die Ems als auch für die vorgenannten Verkehrstren- nungswege. Zusätzliche Aufgaben wurden wie folgt durchgeführt: Überwachung des internationalen Schiffsverkehrs, Überwachung und Meldung bei Ölverschmutzungen, Aufgaben in Amtshilfe für das Deutsche Hydrographische Institut Hamburg sowie den Deutschen Wetterdienst.

Folgender Rundspruch ist damals (1988)  auf Amateurfunkfrequenzen ausgestrahlt worden:


hier der Originaltext

Zur Erinnerung an die ersten Küstenfunkstellen und anläßlich des Einholens des letzten deutschen Feuerschiffes von seiner Position im Sommer 1988 planen die

Ortsverbände
I 06 Emden,
Z 31 Leer und
Z 65 Norddeich

mit dem Betrieb zweier Klubstationen eine Funkaktivität, die auf folgende Besonderheiten aufmerksam machen soll:

1.) Das Feuerschiff “Borkumriff” wird im Sommer 1988 eingezogen und außer Dienst gestellt.
     Die Feuerschiffposition “Borkumriff” wird nach 113 Jahren (1875 - 1988) aufgegeben.

2.) Mit dem Feuerschiff “Borkumriff” endet die Ära der deutschen Feuerschiffe:
     das letzte deutsche Feuerschiff wird eingeholt!

3.) Das FS “Borkumriff” und die Insel Borkum haben eine besondere Bedeutung in der
     Geschichte des Funkwesens:
     Unter der Leitung der damaligen Reichs-Telegraphenverwaltung wurden auf diesen beiden
     Standorten am 15. Mai 1900 die auf der Welt ersten
     “Küstenfunkstellen für den öffentlichen Verkehr”
      in Betrieb genommen.

Die drei Ortsverbände haben sich aus den folgenden Gründen hierzu zusammengefunden:

a) OV Emden, I 06:
    Emden ist Heimathafen des Feuerschiffes und Sitz des dafür zuständigen Wasser- und
    Schiffahrtsamtes Emden.

b) OV Leer, Z 31:
    Leer ist Sitz des Fernmeldeamtes Leer, der Nachfolgeverwaltung des früheren Telegraphen-
    amtes Emden, das für die Unterhaltung der damaligen Funkanlagen zuständig war.

c) OV Norddeich, Z 65:
    Norddeich ist Sitz der heutigen Küstenfunkstelle gleichen Namens

Die beiden Amateurfunk-Klubstationen werden auf dem Feuerschiff  “Borkumriff”  auf Seeposition und im “Kleinen Leuchtturm” auf der Insel Borkum errichtet. Sie sollen im
Mai 1988 (in Anlehnung an den 15.05.1900) sowie noch einmal beim Einholen des Feuerschiffes von der Position nach Borkum bzw. Emden, voraussichtlich am 15. Juli 1988, betrieben werden.

Das Einholen des Feuerschiffes ist in einem festlichen Rahmen - große Beteiligung der Öffentlichkeit, Korso weiterer Museumsschiffe (unter anderem DF 0 MF/MM), Außerdienststellung durch das Bundesverkehrsministerium - vorgesehen.

Ende des Rundspruchs


so bekommen Sie das Feuerschiff-Diplom, klicken Sie hier Diplome

Wer mehr zur Entwicklung / Geschichte  “ B o r k u m r i f f ”  wissen möchte, dem sei das Buch von Gregor Ulsamer, DL1BFE,  empfohlen:

                  Anfragen/Bestellung direkt bei Gregor per eMail     DL1BFE@darc.de